Category: ePolis

Nachrichten aus den Bereichen Netzpolitik, neue Medien und Datenschutz.

Second Life

Bis eben fand ich Second Life durchweg uninteressant. Alles ruckelt, sieht blöd aus und ist mir zu anstrengend. Im Nachhinein davon erzählen ist viel lustiger, als tatsächlich da zu sein. Well. Vielleicht war ich einfach noch nicht an den richtigen Orten. Aber da wird die Steuerung wohl auch nicht besser werden.

Jetzt ist aber mein Netzpolitik-Sensor angesprungen, weil es eine Gruppe zu geben scheint, die sich “gewaltsam” für demokratische Grundrechte in 2nd Life einsetzt: Die Second Life Liberation Army.

Das ist dann doch eine Diskussion wert.
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Abmahnwahn

Vor einiger Zeit habe ich hier mal geschrieben, warum ich vermute, dass Logistep zuweilen fragwürdige Methoden anwendet, um Geld mit Massenabmahnungen einzutreiben. Heise.de berichtet heute über das aktuelle Vorgehen von Logistep, was ebenfalls nicht gerade koscher ist.

Serchilo

Beim letzten Webmontag in Berlin am 15.01. hat Georg Jähnig eine extrem praktische Metasuche für Webbrowser namens Serchilo vorgestellt. Lest bitte bei Alex, wie das funktioniert und warum es so toll ist.

Liegengebliebene Wut

Heute ist mir ein Zettel in die Hand gefallen, auf dem ich mir aufgeschrieben hatte, warum ich mich aufregen wollte.

“Warum Musik und wissenschatliche Texte nicht dasselbe sind und warum ich dagegen bin für Wissenschaftliche Texte online zahlen zu sollen.”

Dazu mit dem Hinweis “Aufregen!” die Links zu hausarbeiten.de und grin.com.

Wütend bin ich immernoch. Die Begründung warum kommt nach 8 Stunden Schlaf. Vielleicht kann man es sich schon denken.

Aufruf zur Sammelklage gegen die Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung ruft zur Teilnahme an einer Sammel-Verfassungsbeschwerde gegen die von der Bundesregierung geplante Protokollierung der Nutzung von Telefon, Handy, Email und Internet auf. Informationen zur geplanten Vorratsdatenspeicherung gibt es beim Arbeitskreis selbst und bei heise.

Die ganze Sache ist komplett kostenfrei. Klagen in Karlsruhe kosten nichts, und der Anwalt der die Sache vertritt – Meinhard Starostik – übernimmt die Vertretung pro bono (auf deutsch: kostenlos). Man muss nur 55 Cent investieren, um ihm eine Vollmacht per Post zuzuschicken.

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Kulturpolitischer Salon: Nachlese

So, geschafft. Ich war (mit tapferer Begleitung) beim erstaunlich gut besuchten 12. Kulturpolitischen Salon in Leipzig.
Prof. Hannes Siegrist von der Uni Leipzig gab eine kurze Einführung in die Geschichte des Urheberrechts bzw. geistigen Eigentums. Dabei betonte er, wie Lawrence Lessig vor ein paar Tagen bei netzpolitik.org (zu Video 11 scrollen), dass das Urheberrecht als ein Werkzeug zur Förderung kultureller Produktion verstanden werden sollte.
In der anschließenden Posiumsdiskussion waren eigentlich nur die Ausführungen von Dr. Evelin Voß von der Verbraucherzentrale Sachsen durchweg begrüßenswert. Sie stellte unter anderem einen Rechtekatalog vor, der Verbraucherrechte in der digitalen Welt sicherstellen soll. Dazu gibt es eine Petition. Sie machte sich ebenfalls für die sog. Kulturflatrate stark, welche erwartungsgemäß vom Gema-Vorstandssprecher Prof. Jürgen Becker mit betont warnender Geste abgelehnt wurde. Nach dem Motto “da sollte man lieber die Finger davon lassen”. Ich hätte gerne gelacht. Den Einwand von Dr. Adriano Viganò, die Erfassung der zur Verteilung der Tantiemen nötigen Techniken sei ein Datenschutzproblem, muss man jedoch ernstnehmen.
Eigentlich interessant war jedoch nicht die Podiumsdisskussion, die einmal mehr verdeutlichte, dass es eine Genration gibt, die im digitalen Zeitalter lebt und eine andere, die davon in Zeitungen und Geschäftsberichten liest. Im anschließenden Salon hatte ich Gelegenheit mit Prof. Becker zu sprechen und Fragen zu stellen, die er auf dem Podium nicht beantworten mochte. Vorab sei gesagt, dass ich mich keineswegs negativ über die Gema geäußert habe. Wenn der Laden auch in der derzeitigen Form problematische Ideen hat, halte ich die Grundidee doch für sehr sinnvoll. Zur Frage, warum es nicht möglich, sei Werke unter Creative Commons Lizenzen (CC) bei der Gema anzumelden, bekam ich eine recht eigenwillige Antwort: Auch auf meine sehr erstaunte Nachfrage bekräftigte er, dass alles, was Creative Commons Lizenzen leisten würden, auch von der Gema angeboten würde. (zur Klarzustellung: Das ist schlichtweg falsch.) Auf meinen Hinweis auf die Möglichkeit, beispielsweise Bearbeitungen eigener Stücke zu erlauben, erhielt ich die verständnislose Rückfrage, warum ich das denn wollen sollte, das wäre doch verrückt. Solche Ideen sein eine “Idiotie”.
Mein Hinweis, dass der derzeitige Gema-podcast-Tarif aufgrund der extremen Einschränkungen (Songs dürfen nur zur Hälfte gespielt werden und in Anfang und Ende muss hinein moderiert werden) und des verhältnismäßig hohen Preises (30 € für 30 Songs im Monat) faktisch dieses neue und ausgesprochen interessante Medium für Privatnutzer und Musikfreunde unmöglich macht, fand kein Verständnis. (Um es wiederum klarzustellen: Eine Vergütung für Musik, die in Podcasts gespielt wird, halte ich für absolut angebracht – nur nicht unter den Bedingungen, die sich die Gema ausgedacht hat.) Obwohl die Gema etwa beim Online-Verkauf von Musik einen prozentualen Anteil des Verkaufspreises einkassiert, ist der Podcast-Tarif trotzdem auch für Anbieter ohne kommerzielle Ziele recht teuer. Dies sei laut Becker so, da jede Sendung von Musik kommerziell sei, ob damit nun eine Gewinnabsicht verbunden sei oder nicht. Diese Definition von kommerziell ist mir noch nicht untergekommen.

Insgesamt ein sehr höflicher, argumentationsresistenter Mensch. Was soll man dazu sagen? Ich, der Don Quijote? Wie auch immer. Zumindest ist der Kulturpolitsche Salon ein sehr begrüßenswertes Forum für eine lebhafte Diskussion einer interessierten Öffentlichkeit. Bei aller Engstirnigkeit der Gema kann ich mich darüber sehr freuen.

Kulturpolitischer Salon

Am 21.11. um 20 Uhr findet der 12. Kulturpolitische Salon zum Thema “Kultur als Eigentum? – Musikalische Urheberrechte im digitalen Zeitalter” in der Oper Leipzig statt. Unter anderem wird Prof. Dr. Jürgen Becker, Sprecher des Vorstandes der GEMA an der Posiumsdiskussion teilnehmen. Man sollte die Gelegenheit wahrnehmen, Fragen zu stellen, da die Gema zwar generell eine gute Idee war, aber zur Zeit äußerst problematische Ansichten hat. So kann man beispielsweise als Künstler, der bei der Gema gemeldet ist, seine Werke nicht unter freie Lizenzen stellen. Sinnvolle Podcasts sind auch nicht möglich, da es keinen ernstzunehmenden Tarif gibt. Es muss sich etwas ändern in dem Laden. Wahrscheinlich hilft es wenig, bei Podiumsdiskussionen rumzustänkern, aber hingehen sollte man allemal.

Internet-Archiv

Manches bemerkt man erst spät. Zum Beispiel das neue Gesetz zur Archivierung von Webseiten. Wenn man daran denkt, dass dieses Medium so arg dynamisch ist, dass vieles verlorengehen dürfte, was zu unserer Alltagswelt gehört, ist das schon sinnvoll. In welchem Rahmen, mit Hilfe welcher Technik und auf wessen Kosten das geschehen soll, ist allerdings unklar. Die HAZ berichtet.

Via.

Strukturblog

Sitze grade im newthinking store in B beim Webmontag und höre eine spannende Präsentation über einen neuen Ansatz zum semantic web. Structuredblogging.de erlaubt eine einheitliche Strukturierung von Blog-Inhalten und zwar weitergehend als Technorati-Tags dies tun. Wenn man bedenkt, wie viele Informationen in Blogs herumschwirren, ohne dass man je durch dieses Dickicht durchsteigen könnte, ist es dafür auch höchste Zeit.

PopUp, Teil 1

Der VUT plant einfaches Lizenzmodell für Podcasts. Lesen bei Netzpolitik.org.