Gestern gab Joanna Newsom ein Konzert im Admiralspalast in Berlin. Es war unheimlich voll und die feste Bestuhlung war nicht gerade ideal.
Im Vorfeld habe ich mich gefragt, warum mich die letzte Platte have one on me bisher nicht so richtig gepackt hat. Jetzt weiß ich es: Nichts gegen ihre Jungs, mit denen sie das letzte Album gemacht hat – aber es war doch ein auffälliger Kontrast zwischen den vielen neuen Arrangements und dem einem Stück des Vorgängeralbums Ys, welches von Van Dyke Parks arrangiert wurde. Das in Selbstreferenzen und shoegazigen Schleifen verharrende Moment der durchaus virtuosen Musik von Ryan Francesconi, der die Arrangements zu have one… geschrieben hat, passt zwar zu Joanna, tut ihr aber nicht unbedingt gut.
Live rückte dies zu meiner großen Freude in den Hintergrund und stellte in gewisser Weise eine neue Joanna vor. Ihr Gesang ist runder, perlender geworden. Die beiden Songs vom ersten Album waren kein alter Wein in neuen Schläuchen, sondern zeigten ihre Schönheit in neuem Licht. Dagegen kann auch ein etwas zu lautes Schlagzeug nicht das Geringste ausrichten.